15.05.2014

Ich, Gartenzwerg

Die pubertierende Finnmarie saß halb versteckt im Beerenstrauch, sang mit der Schwester aus vollem Halse: "Soon and very soon, we are going to see our mom... no more berries then, we are going to see our mom!" und schwor sich, niemals etwas anzubauen und auch alle Blumen immer nur in Kübeln und Töpfen zu haben. Kein jäten, harken, sähen, ausdünnen, wässern. Nicht für mich, nein nein!
 

Und hat's gehalten?

Pustekuchen. Irgendwann aktivieren sich wohl alle Gene, sogar die des grünen Daumens.

Ja, das ist in unserem Garten:
 



Letztes Jahr hat mein Mann mir ein Hochbeet gebaut, Petersilie hat den Winter überlebt und dieses Jahr versuche ich es mit Zucchini, Buschbohnen, chinesischen Schlangengurken, zweierlei Tomaten, Kräutern und - zum ersten Mal - Mangold. Oben sieht Ihr meine improvisierten Markierungen. Die Genauigkeitsgene meines Vaters schlummern noch tief in mir.





Die Blumen bei uns sind noch hauptsächlich vom Vorbesitzer unseres Hauses, aber so langsam kommen da meine Vorlieben zum Vorschein.
Was aus einer Zwiebel oder Knolle wächst, das ist herzlichst willkommen. Und alles Glockenförmige. Und blaue Blumen. Blaue Blumen sind toll, und nicht nur wegen der Alliteration.

 



Das tollste am Garten ist aber, dass die Kinder es auch lieben.
Auguste gießt mir alles ganz ganz genau und Wilhelm wartet schon sehrsüchtig darauf, vom Fleck zu kommen, um ein wenig zu Buddeln und Rupfen zu können.


Und damit das auch auf einem schönen Rasen passieren kann, war dies:


die Ausbeute eines Vertikutierdurchganges.
Mann!! Es gibt immer noch mehr Moos als Rasen, aber vielleicht schaffen wir es langsam mal die Verhältnisse umzukehren.

Oder aber Minze übernimmt alles.

Ein Wort der Warnung, sollte einer Minze im Garten haben wollen, bitte nur in Kübeln, oder im Topf einbuddeln, irgendwie begrenzen.
Oder aber gar nicht erst pflanzen und einfach frische Minze bei mir abholen. Ich habe davon nicht wenig:



Ja, ich habe meine Prinzipien vergessen, die Schwüre gebrochen und buddel nun wöchentlich im Garten rum (auch wenn man's nicht immer sieht, Unkraut ist trotz allem überall und meine Buchsbäume sind nicht gerade kugelig), aber es lebt sich gut als prinzipienuntreue Gartenzwergeline.

2 Kommentare:

  1. Ja, und was is mit der grossen Schwester passiert? Sie lebt auf einem Bauernhof mit einem riesigen Garten... und liebt die Gartenarbeiten immer noch nicht. Aber deswegen weint sie nicht, sondern weil sie immer dabei an die lieben Grosseltern (Gärtner!) denken muss/darf/kann...

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    1. Du hast ja auch ein bisschen mehr Gartenarbeit zu tun als ich... die 3 m² Beet machen eher nicht viel Arbeit :P

      Aber an Eeva (nicht die von Adam, auch wenn die kleine Eva so denkt) und Pepe denken hilft immer und lässt mich kichern. Ich möchte auch eines Tages so viele Stachelbeerbüsche haben, dass ich im Spätsommer mich da reinverstecken kann. Mummo on puskassa.

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