27.01.2014

Mamas in 2 Generationen

Meine Eltern sind hier, um uns in den ersten Wochen als vierköpfige Familie ein wenig zu unterstützen. Es ist herrlich, die große Maus ist überglücklich in ihrer Oma eine Vorlesering/Kneterin/Keksemitbäckerin und im Opa einen Schneeschieber/Duploarchitekten/Rutschhelfer gefunden zu haben, ich kann den kleinen Mann manchmal meiner Mutter in die Arme schieben und habe dann einen Moment für mich, oder für die Große.

Um dem ganzen die Krone aufzesetzen streicht mein Vater gerade das Großmädchenzimmer und meine Mutter bringt mir das nähen bei.



Bei all dem alltäglichen, das wir miteinander teilen - kochen, backen, putzen, einkaufen - stelle ich immer wieder fest, dass ich in "Lernaufgaben" nicht gelogen habe: ich werde zu meiner Mutter.

Wenn ich mir meine Mutter so angucke, wie sie sich mit meinen Kindern beschäftigt, sehe ich wo viele der Verhaltensweisen bei mir kommen, die für "instinktiv" halte, die ich einfach so mache ohne jemals groß darüber nachzudenken. Die Stimme, mit der ich Geschichten vorlese, die Art, wie ich dem müden Baby über die Lider streiche, der strenge Blick der schon vor der Warnung kommt...

Es passiert mir auch schon mal, dass ich mit meiner Tochter spreche, und plötzlich etwas sage, das sich 100% nach meiner Mutter anhört... so sehr, dass ich mich fast umdrehen und "Mama?" rufen möchte. Da muss sie sich doch hinter dem Schrank versteckt haben und nun von hinten ihre Kommentare geben, es kann doch kaum sein, dass ich mir alle diese Sätze und deren genaue Betonung so genau gemerkt habe! Gibt's doch nicht.

Doch.

Aber auch in dem, was ich mit den Kindern mache, was mir wichtig ist, wodurch ich meine Liebe zeige, was ich verbiete, was ich durchgehen lasse, wo ich sie verwöhne...

Und in dem, wie schnell alles fertig werden sollte... Maßband, abstecken, planen, unnötiger Luxus für die, bei denen alles immer klappt. Bei uns wird's fertig. Und zwar schnell.

Von schön war keine Rede

...ist nur zu hoffen, dass ich eines Tages trotz Hatz genauso gut nähe wie sie!

2 Kommentare:

  1. Es berührt mich unheimlich was Du schreibst - manchmal (gerade hier) spüre ich allerdings auch eine Sehnsucht.... es ist nicht immer alles einfach, aber ein solches Vorbild zu haben muss wahnsinnig "beruhigend" sein!!
    Ich habe Deine Mutter nur einmal gesehen - und was ich empfunden habe, dass hab ich Dir geschrieben - sie muss eine grandiose Frau sein und ich würde Finnisch lernen, nur um ihr das zu sagen, weil sie eine unglaubliche Ausstrahlung hat - genau wie ich sie mir nach den Erzählungen vorgestellt habe!!

    Ich liebe Deine Art zu Schreiben!
    Irgendwie berührt sie mich sehr und gibt mir eine Art "Ruhe" in der Momentanen Hektik - Dankeschön dafür und das ich mich an dem nächsten Treffen festhalten und drauf freuen kann!!

    Ich umarme Euch!!

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    1. Ich wollte schon lange auf Dein Kommentar antworten, aber es kam immer etwas dazwischen.

      Ich freue mich, wenn mein Geschreibsel jemanden berühren kann, ich habe meist das Gefühl, dass nur ein Bruchteil davon, was ich sagen wollte, am Ende auch im Text steht. Ich bin doch wohl noch zu feige, um alles zu sagen...

      Es ist in der Tat schön, ein Vorbild zu haben, aber nicht alles, was ich von meiner Mama übernommen habe ist etwas, was ich tun wollte... und nicht alles, was ich tun wollte, habe ich auch tatsächlich geschafft. Wir ähneln uns in vielen wohl sehr - auch in unseren Schwächen. WIr haben ähnliche Kämpfe ausfechten müssen und ich werde noch vieles tun müssen, möchte ich eines Tages so werden wie sie heute ist...

      Manchmal ist ein solches Vorbild auch belastend, man denkt sich leicht: "Was würde sie denn hiervon halten? Würde sie denken, ich mache alles falsch?" Ich arbeite auch daran, mich davon zu befreien, mich noch weiter zu einer selbständigen Frau und Mutter zu entwickeln...

      Fühl Dich ganz fest umarmt und DANKE dass Du so fleissig mitliest.

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